Aufgabe 1: Freiverlorensuche
Für diese hatte sich Richter Stephan Steidl ein ganz besonderes Gelände, und zwar, wie wir einstimmig fanden, ein ganz besonders schwieriges Geländes ausgesucht. Dichter, dorniger Bewuchs und massenweise dornige Äste auf dem Boden. Sobald der Hund das Suchengebiet verlassen würde, konnte man ihn nicht mehr sehen. Ok, für das Reh, das zu Beginn der ersten Aufgabe aus dem Suchengebiet sprang, konnte Stephan nichts... Dass die Hunde aber geduckt unter dichte Dornenbüsche kriechen mussten, um an die Dummies zu kommen, war schon Hardcore.
Collin ist mit entsprechend wenig Drive ins Suchengebiet und hat zwei Dummies schnell gefunden und wie gewohnt brav gebracht. Dann stockte mir (und auch Georg und Sabine) der Atem. Collin suchte sich in einer Kuhle fest (Schlafstelle Reh?). Gott sei Dank überlegte er es sich irgendwannn anders, bekam dann beim Weitersuchen Wind von einem Dummy, das besonders tief unter einem dichten Dornenbusch lag und machte sich mühsam daran, hinein- und nach Aufnahme des Dummies wieder herauszukriechen. Trotz Schwerstarbeit behielt er das Dummy im Fang und brachte es mir. Immerhin bestand die Aufgabe "nur" darin, drei der fünf ausgelegten Dummies zu bringen, insofern hatten wir diese Aufgabe bestanden - schweißabwisch... :-)
13 Punkte, ich denke, Abzüge wegen fehlenden Drives und Festsuchens. Hier hatte ich eigentlich mit mehr Punkten gerechnet.
Aufgabe 2: Markierung
Einfache Markierung laut Prüfungsordnung. Stephan Steidl war so nett, die Hunde mit der Sonne im Rücken arbeiten zu lassen, ansonsten wäre es ungleich schwieriger gewesen. Einige Hunde hatten hier massive Probleme und drifteten in die angrenzenden Waldgebiete ab.
Collin aber war hochkonzentriert. Er blieb beim Schuss wie immer steady, markierte hervorragend, sprintete nach später Freigabe direkt auf das Dummy zu, schnelles, perfektes Pick-up, auf direktem Weg schnell und freudig zu mir zurück, saubere Ausgabe. Klasse Collin, volle Punktzahl!!!
20 Punkte
Aufgabe 3: Appell
Hier hat Stephan zunächst Sonderleiterin Sabine und eine weitere Person in nächster Nähe zur Aufgabe in Blickrichtung des jeweils startenden Teams auf eine Wippe oder Brücke (?) gesetzt und alle anderen Zuschauer gebeten, sich mit ihren Hunden direkt in den Rücken der einzelnen Starter zu stellen zum Zuschauen. Starter geht mit Hund frei bei Fuß neben dem Richter her. Es fällt ein Schuss, Dummy fliegt, Hund soll markieren, danach weiter frei bei Fuß neben dem Richter her, es fällt noch ein Schuss. Auf Anweisung des Richters darf der Hund dann gedreht und geschickt werden. Ein Hund hat Punktabzug bekommen, weil er zunächst auf eine auf dem Weg zum Dummy liegende große weiße Tüte zugestürmt ist und diese untersucht hat.
Collin hat die Tüte zum Glück nicht interessiert. Sehr aufmerksam ging er frei bei Fuß neben mir her. Stephan ging seeeeeeeehr langsam, leider war Collin zwar sehr dicht neben mir, aber einen Tick zu weit vor. Schuss fällt, Collin sitzt, markiert aufmerksam, Richter setzt seinen Weg mit uns fort weg vom Dummy, nächster Schuss, Collin schaut sich bereits um, wir bleiben stehen, nach Freigabe durfte ich ihn schicken. Er hatte wieder genau auf den Punkt markiert, ist direkt aufs Dummy zugeschossen, hat aufgenommen, sich umgedreht und kam wie der Wind zu mir zurück. Ausgabe, geschafft. Stephan erklärte uns, dass bei der Bewertung dieser Aufgabe der Fußarbeit besondere Bedeutung beigemessen wird, daher hier "nur"
17 Punkte
Jetzt war zunächst mal Mittagspause. Wir saßen zusammen in der Sonne, aßen und tranken gemütlich, während wir nette Gespräche führten - wohl wissend, dass noch die gefürchtete Wasseraufgabe bevorstand. Wir fuhren mit dem Auto in ein anderes Suchengebiet. Sabine war so nett und fuhr in meinem Auto mit, damit ich unterwegs nicht verloren ging...
Aufgabe 4:
Das Wasser war ein "Wässerchen". Collin war wieder sehr aufmerksam, blieb auch beim Schuss am Wasser steady, lief nach Freigabe auf direktem Weg zum Einstieg und sorgte erst mal für Lacher, weil er, wie Stephan sich ausdrückte, versuchte, ins Wasser zu steigen und auch zu schwimmen, ohne nass zu werden... :-) Aber: er schwamm schnurgerade aufs Dummy zu, nahm auf, drehte sich um 180 Grad und schwamm genauso direkt wieder auf mich zu, um genau dort aus dem Wasser zu klettern, wo er hineingegangen war. Dabei behielt er das Dummy im Fang, widerstand dem Drang, sich zu schütteln und kam brav mit Dummy im Fang zu mir. Ich wartete darauf, dass er sich vor mich setzte (ich DUMME KUH), um ihm das Dummy abzunehmen, als er es mir direkt vor die Füße spuckte (und er hatte es noch zwei Sekunden festgehalten!!!). Stephan ärgerte sich noch mehr als ich über diese zwei verschenkten Punkte. Ich hätte mich nur zu bücken und Collin das Dummy stehend abzunehmen brauchen und es hätte keinen Punktabzug gegeben. Dennoch war ich mit dieser Aufgabe sehr zufrieden. Mit diesem Ergebnis bei der Wasseraufgabe habe ich nicht im Entferntesten gerechnet, schließlich waren wir seit Monaten nur ein einziges Mal am Wasser trainieren und das für fünf Minuten.
18 Punkte
Insgesamt hatten wir somit 68 von 80 Punkten und damit ein "sehr gut" sowie den dritten Platz von 19 startenden Teams erreicht und uns sehr darüber gefreut!!!
Den ganzen Tag über herrschte eine sehr angenehme Stimmung unter den Startern. Richter Stephan Steidl hat aus meiner Sicht sehr hart, aber auch sehr fair gerichtet. Sabine und Georg Isphording haben wie immer einen tollen Job gemacht und uns den Aufenthalt sehr angenehm gestaltet. Die Organisation verlief reibungslos. Vielen Dank an euch!!!
Es war ein sehr schöner Tag, der mit einem für uns tollen Erfolg endete.